Mein Leben nach der Herztransplantation
Erfahrungen eines Betroffenen


Unzählige Besuche beim Hausarzt folgten. Bis es mir dann irgendwie zu bunt wurde und ich Hannover informierte, dass die OP-Narbe immer noch nicht zu ist, obwohl bereits alle Klammern entfernt wurden. Was natürlich wie immer folgte war ein: „Kommen Sie mal eben her“... Mal eben, genau, 2 1/2h Taxifahrt. Mal eben... Direkt auf die Station 15. Dort angekommen, schaute die Ärztin kurz drauf, die VAD-Koordinatoren auch, dann hieß es, alles Normal und ich durfte wieder nach Hause. 
Am 10.12.15 hatte ich dann meinen Routine-Termin in der HTX-Ambulanz. Die Narbe nässte immer noch vor sich hin. Als ich dann mit dem Verbandswechseln dran war, wurde die Frau Doktor hinzugeholt, damit sie sich dass einmal mit anschaut. „Ich bin keine Chirurgin, ich sage eben Bescheid, gehen Sie damit mal bitte zur Station 15 rüber, damit das abgeklärt wird“...
Gesagt getan. Dort auf der 15, wurde ich nach kurzer Wartezeit dann von der Chirurgin in Empfang genommen. Sie schaute sich das an und sagte dann zu mir: „Wir haben zwei Möglichkeiten. Wir machen etwas in das kleine Loch (wo die Narbe sich etwas geöffnet hatte und wo es raus nässte)“ Ich nickte fleißig, das klang doch gut? „Aber ich bin Chirurgin, ich nähe das eben mit zwei Stichen zu...“ Stiche? Nähen? Autsch! Auf meine Frage nach Betäubung, erklärte sie mir nur, dass bei zwei Stichen, das Betäuben schlimmer wird, als das eigentliche kurze Nähen... Scheibenkleister tat das weh!
Nun wieder in die HTX-Ambulanz, Arztgespräch und ab nach Hause.... Naja, die Freude über die Heimfahrt, sollte nicht lange vorhalten. Wieder folgte täglich ein bis zwei Mal Verbandswechseln, an der Narbe, die immer noch munter und lustig vor sich hin nässte. Kurz vor Weihnachten, rief mich meine Ärztin aus der HTX-Ambulanz noch mal an, fragte nach der Narbe. Ich schilderte ihr, dass es immer noch läuft, zwar manchmal weniger, aber nach wie vor nicht zu ist... Sie sagte mir dann nur, dass sie nun eine Woche im Urlaub sei, aber wenn irgendwas ist, soll ich mich in der Ambulanz melden.
Anfang Januar, bekam ich einen Anruf von der VAD-Koordination, ich möchte bitte mal „Fotoshooting“ machen, von dem Sekret dass immer noch aus der Narbe lief, von der Narbe und der Einstichstelle der Driveline. Ich Idiot machte es. Was danach folgte, hätte ich mir eigentlich denken können... „Herr Cohrs, kommen Sie bitte Ambulant auf die Station 15, damit sich die Ärztin drauf schauen kann...“ Ich fragte noch drei Mal am Telefon nach, ob ich eine Einweisung, oder Überweisung benötige. Mehrfach sagte sie: Überweisung. Somit dachte ich mir nichts schlimmes bei. Dort angekommen, hieß es dann, dass die Station Klebchens bräuchte. Dafür müsse ich im System sein. Somit bitte einmal zur Notaufnahme, zum Karte einlesen. Nein, ich wurde noch nicht hellhörig... Fand es noch Normal. Die Dame dort, schickte mich zur normalen Patientenaufnahme. Auch das kam mir nicht seltsam vor, die wollten ja nur Klebchens haben, wegen der Untersuchung. Als die Dame bei der Patientenaufnahme mir dann ein Armbändchen umlegte, mit Station, Patientennummer usw. wurde ich nun doch etwas skeptisch. Sie erklärte mir, dass es aber normal sei und Vorschrift. Ok, wenn es Vorschrift ist... Also zurück auf Station, glücklich endlich die Klebchens zu haben. Nach weiterem Wartens, wurde mir dann irgendwann eröffnet, dass ich stationär bleiben müsse. Hä? Ich hatte nur eine Überweisung und es sollte nur eben ein Arzt drauf schauen... Na toll, auf einem Freitag! Wo ja jeder eigentlich weiß, der schon mal in einem Krankenhaus war, das am Wochenende nichts passiert. Jeder, ja, ich? Kein Kommentar bitte....
Blutabnahme, Abstrich nehmen von der Narbe und der Einstichstelle, tja, ende im Gelände. Die Ärztin kam noch kurz zu mir und sagte dann, dass für Montag, ein PET-CT angesetzt ist.
Es wurde dann endlich Montag. Zu dem Zeitpunkt bin ich noch von aus gegangen, CT machen, ist eh nichts, ab nach Hause. Doch wie immer? Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt... Es wurde Dienstag, nichts passierte. Es wurde Mittwoch, nichts passierte. Mittwoch Abend kam eine Schwester dann zu mir und erklärte mir, ich bekäme kein Frühstück, wegen der Untersuchung, welche Pillen ich nicht nehmen dürfe und dass ich mein Nachtinsulin von der Dosis halbieren solle... Komisch, die anderen Tage wurde mir immer nur gesagt, Kaffee schwarz, ohne Milch und Zucker, bekam zwischendurch was zu futtern, hmmm.... Irgendwie alles komisch. 
Am Donnerstag ging es dann endlich zu diesem PET-CT. Mir wurde eine Lösung gespritzt, dann musste ich wieder warten. Während der Wartezeit, durfte man ja weder Essen, noch Trinken. Na toll, nun jammert auch noch der Controller, Lowflow-Alarm. Super, dass auch noch 2x hintereinander... Dann war ich endlich dran. Hinlegen auf die Liege, rein in dieses Monströse Gebilde. Es kam mir mal wieder vor wie eine Ewigkeit, bis die Untersuchung endlich fertig war.
Zurück auf Station, gab es dann endlich etwas zu Essen und zu Trinken. Nur leider keine Ergebnisse. Toll, und es wurde Freitag... Samstag... Sonntag.... 
Oh, Visite....