Mein Leben nach der Herztransplantation
Erfahrungen eines Betroffenen


Es ist einfach mal auf gut deutsch gesagt, so was von Arsch, wenn man tagelang in der Luft hängt, ohne eigentlich zu wissen, was Sache ist, wie es weitergeht oder was die nun mit einem vorhaben. Knappe 4 Tage, ohne irgendwelche Informationen. Und dann kommt am Sonntag tatsächlich ein Arzt zur Visite, betritt den Raum mit den Worten, „moin Männer, alles ok?“ sich kurz an mich wendet und mir so nebenbei mitteilt, das wohl auf dem CT Keime zu sehen waren, im alten Drivelinekanal, aber der Oberarzt noch mit mir sprechen wird, und verließ wieder den Raum. Tolle Visite! Kommt der Oberarzt am Sonntag? Oder doch erst Montag? Toll, weg war der Arzt... 
Am Montag fand wieder Visite statt. Diesmal mit der mir nur zu gut bekannten, Chirurgin! Sie erläuterter mir nochmals, das wohl etwas auf dem CT zu sehen war, sie selber aber nicht wirklich Ahnung habe vom Auswerten der Bilder, aber der Oberarzt das schon mal im Vorfeld gesagt hätte, dass etwas zu sehen sei, was nach Keime aussieht. Somit dann wohl wieder mal ein Systemwechsel oder eine Dringlichkeits-Listung im Raume steht. Gleichzeitig sei auch noch ein Hämatom zu sehen, dass auf Flüssigkeitsansammlung hinweist, das man aber durch eine Punktierung entfernt werden kann und eventuell der Auslöser für die nässende Narbe sein könnte. Aber... „Der Oberarzt kommt noch zu Ihnen und erläutert alles mit Ihnen!“
Ok, welche Informationen habe ich nun: Hämatom, Keime, kann sein, aber der Oberarzt kommt noch... Juchu, ich bin genauso schlau wie vorher...
Am Nachmittag kam die Ärztin nochmals zu mir und nahm mich mit zum Ultraschall, weil sie genau schauen wollte, wo das Hämatom genau sitzt, um es dann gegebenenfalls zu Punktieren. Soweit kam es nicht. Nachdem Ultraschall beendet war, sagte sie, sie melde sich später nochmals. Es passierte aber wieder mal nichts.
So saß ich nun mit angenähten Kopf wieder auf Station und wartete der Dinge die noch folgen werden. Als am Abend keiner wieder aufgetaucht war, fragte ich die Schwester vom Nachtdienst, was denn nun eigentlich Sache ist, ob sie vielleicht mehr weiß als ich. Als Antwort bekam ich nur, dass der Oberarzt wohl am Dienstag noch zu mir kommen will, zwecks was denn nun geschehen soll und das bei mir in der Stationsakte nur stehen würde Transplantation oder Systemwechsel! Halt Stop! Wie jetzt? Mir wurde gesagt Wundheilstörung! Nichts von Transplantation oder wieder ein Systemwechsel. Ich bedankte mich und beschloss, ich warte auf den Oberarzt, der ja am Folgetag nun bei mir erscheinen sollte...
Dienstag Morgen, war wieder Visite. Aber vom Oberarzt weit und breit nichts zu sehen. Nachdem ich die Chirurgin nochmal explizit fragte, WANN denn der Herr Oberarzt zu mir kommen will, hieß es nur er sei gerade im OP und könnte noch dauern. Allerdings erfuhr ich dieses Mal von ihr, wie es weitergehen soll: Systemwechsel! Ich fragte dann noch das für mich wesentliche: „Wann soll die OP sein?!?“ Als Antwort bekam ich dann: „Nächste Woche Dienstag aber Morgen dürfen sie erst mal nach Hause und am Montag kommen Sie wieder Stationär...“