Mein Leben nach der Herztransplantation
Erfahrungen eines Betroffenen


Wie man schon erahnen kann, kommt wieder mal ein oh, oh, oh. Station 74, intubiert und der VAC-Verband. Irgendwie war das alles nicht so wie ich mir vorgestellt hatte. Aufwachraum hatte ich anders in Erinnerung. Weniger Maschinen, heller, und man ist nicht intubiert. Nachdem ich dann den Schlauch aus dem Hals loswurde, fragte ich die Schwester so gut es ging, was denn passiert ist und was ich auf der Station 74 mache! Sie sagte mir nur Ruhig, dass mir all die Fragen ein Arzt beantworten werde, aber jetzt soll ich mich erst mal ausruhen... Ausruhen, na klar... Hey, da hängen schon wieder Blutkonserven an mir. So langsam werde ich in der Tat neugierig, was denn eigentlich passiert ist!  Die Nacht zog sich endlos. Schmerzen im Hals, wo der ZVK sitzt, Halsschmerzen vom Tubus, die linke Brust tat mir weh und zu den ganzen guten Sachen, kamen nun auch noch Übelkeit und Kopfweh hinzu...  Erst erschien ein Arzt zur Visite, den ich nicht so verstand, seiner Aussprache wegen. Allerdings musste ich seitdem immer an Graf Zahl aus der Sesamstraße denken. „Vampire, Vampireeee“ 1 Fledermaus, 2 Fledermaus, 3 …. Ah ok, er meinte ich bekomme noch mehr Fremdblut...  Irgendwie war ich von der Sesamstraße nun geschafft und versuchte etwas zu schlafen. Gefühlte 10 Minuten später (ok, ok, es lagen ein paar Stunden zwischen), trat ein Gesicht an mein Bett, dass mir sehr wohl bekannt war. Die junge Chirurgin die mich damals mit 3 Stichen ohne Betäubung genäht hatte. Sie beugte sich herunter und sagte nur: „Dich bekommen wir auch nicht kaputt (und lächelte dabei)“... Wie Recht sie hat, aber was zum Teufel noch mal, war passiert?  Die Antwort, die ich ein paar Stunden später erhielt, war alles andere als beruhigend. Bei der ersten Operation, wurde beim entfernen des Hämatoms, der Outflow-Graph (Ausflusskanüle des LVAD in die Aorta) angeschnitten und somit Arterielle innere Blutungen verursacht. Das erklärte nun auch den immensen Blutverlust, die Gabe der ganzen Fremdblut-Konserven usw. Man man man, wie kann man nur immer so ein Glück im Unglück haben? Das hätte dieses Mal ganz anders ausgehen können...

Ich wurde dann erst mal zwecks Beobachtung von der Station 74 auf die 12 verlegt, die Teil intensive Station. Am Montag darauf (sprich nach dem Wochenende) kam ich dann wieder auf die 15. Dort wurde mir erklärt, das ich aufgrund der Situation, dem gewesenen, dem VAC-System und diversen anderen Gründen HU gelistet bin. Somit nichts mehr erst in 4 Wochen oder so. Nägel mit Köpfe!